SARA BAUER
"How Do European Wildcats (Felis silvestris silvestris) Respond To Roads Fragmenting Their Habitats?"
Zusammenfassung der Masterarbeit


Nach jahrzehntelanger Verfolgung erholen sich die Populationen der Europäischen Wildkatze, Felis silvestris silvestris langsam wieder in Deutschland. Die Wildkatze unterliegt nun den Schutzbestimmungen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, trotzdem ist sie heutzutage vor allem durch hohe Straßenmortalität gefährdet. Weiterhin wird sie durch die Zerschneidung der Landschaft gefährdet und an der Ausbreitung und Wiederbesiedelung geeigneter Habitate gehindert.
Unser Ziel war es deshalb, das Wissen über das Verhalten und den Umgang von Wildkatzen mit Straßen und Querungsbauwerken zu erweitern, um entsprechende Schutz- und Minderungsmaßnahmen ermöglichen. Rund um das Autobahnkreuz Wittlich in Rheinland Pfalz wurden drei Wildkatzen mindesten acht Monate lang telemetrisch beobachtet. Die Nutzung von Rohren, die zu Entwässerungszwecken unter der Autobahn durchführten und von Löchern im Wildkatzenschutzzaun wurde mit Kameras überwacht. Außerdem wurden Sichtbeobachtungen von Wildkatzen an Straßen durchgeführt um deren Wahrnehmung von Autos und Straßen zu untersuchen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Wildkatzen die Autobahnen häufig querten mit einer durchschnittlichen Querungshäufigkeit von 6,1 Querungen in 10 Beobachtungstagen. Wir konnten zum ersten Mal nachweisen, dass Wildkatzen Grünbrücken benutzen und die Nutzung der Rohre durch Wildkatzen bestätigen. Im Gegensatz zu unseren Erwartungen mieden Wildkatzen nicht die Nähe zu Straßen. Löcher in den Zäunen wurden von ihnen entdeckt und genutzt. Es wurde eine anziehende Wirkung der Grünstreifen innerhalb des Autobahnkreuzes auf einzelne Wildkatzen festgestellt, welche durch ein hohes Beutevorkommen und durch die Abwesenheit von zwischen- und innerartlichen Konkurrenten erklärt wurde.
Um die Straßenmortalität zu senken, empfehlen wir, die Grünstreifen und Bankette der Straßen weniger attraktiv für Mäuse zu gestalten, so dass Wildkatzen nicht davon angezogen werden. Wir schlussfolgern, dass die kleinen, nicht zusammenhängenden Waldstücke rund um das Autobahnkreuz ein häufiges Queren der Autobahn durch die Wildkatzen nötig machten, um ausreichend Habitat zu finden. Wir bestätigen Grünbrücken als sinnvolle Querungsstruktur für Wildkatzen und andere Wildtiere und empfehlen die Miteinbeziehung von Rohren als verbindende Elemente für Wildkatzen, Füchse und Marderartige in Wiedervernetzungskonzepten. Beide Querungsbauwerke sollten immer in Verbindung mit einem Wildkatzenschutzzaun gebaut werden, welcher die Tiere zu der Querungsstruktur hinleitet und sie davon abhält, die Straße direkt zu überqueren. Der Bau von Wildkatzenschutzzäunen, sowie die regelmäßige Instandhaltung und Wartung sollten an Straßen, die durch Wildkatzen geeignete Gebieten führen, unerlässlich sein.

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