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"Dachse brauchen Grünbrücken"
Grünbücken werden vom Wild genutzt
Grünbrücken sollen dazu dienen die Zerschneidung der Landschaft durch Verkehrswege zu mindern. In einer Effizienzuntersuchung am Bodensee
zeigte sich, dass Grünbrücken für Dachse und anderes Wild tatsächlich die effizientesten Querungsmöglichkeiten sind. Dies ist besonders wichtig, da wir bei Untersuchungen im Stadtwald Frankfurt und im Saarland festgestellt haben, dass Dachse in isolierten Lebensräumen aussterben können. Die Details der Bauplanung sind aber wichtig. Wenn die Positionierung ohne wildbiologische Fachkenntniss erfolgt, der Zaun nicht wildtiergerecht ist oder durch Trassenbündelung Todesfallen entstehen, sind schnell ein paar Millionen in den Sand gesetzt. Ein Wildtierkorridorsystem für Deutschland ist erforderlich um den großräumigen Vernetzungsbedarf aufzuzeigen.
Der Dachs wurde von Naturschutz- und Umweltverbänden zum Wildtier des Jahres 2010 gewählt.
"Ressourcen, räumliche und soziale Organisation bei Steinmardern"
Der Steinmarder ein Haustier?
Steinmarder dringen in die Ortschaften vor. Haben sie im Auftrag der Tiere den Kampf gegen den Menschen aufgenommen, weil sie das liebste Kind der Deutschen, das Auto demolieren? Gerade ranghohe adulte Fähen bevorzugen den dörflichen Lebensraum. Hier finden sie auf weniger als 10 ha alles, was sie zum Leben brauchen. In Feld und Wald sind die Ressourcen knapp. Hier sind die Streifgebiete mehr als 10 mal so groß. Bis über ein Jahr bleiben die Jungen bei der Mutter und lernen, wie man zwischen Autos und Menschen überlebt. Autos sind für Dorf- und Stadtmarder willkommene Verstecke und werden im Rahmen von Erkundungs- und Spielverhalten demoliert. Rüden haben nur ein Ziel: so viele Weibchen wie möglich im Revier und keine anderen Männchen.
Wie das Ressourcenangebot die Habitatwahl, die Wahl der Ruheplätze sowie die Aktivitätsmuster beeinflußt hat Mathias Herrmann im Rahmen seiner Dissertation untersucht. 14 Steinmarder wurden in unterschiedlichen Lebensräumen telemetriert. Er konnte zeigen, dass die Raumnutzung in engem Zusammenhang mit der sozialen Organisation steht. Näheres finden Sie in der
Zusammenfassung der Dissertation
.
"Wildbiologische Untersuchungen zur Entwicklung eines baummardersicheren Schutzzaunes"
Auftraggeber: Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz, Außenstelle Trier
durchgeführt von ÖKO-LOG und GN-Gruppe Naturschutz (Hankensbüttel)
Ziel war es einen in der Praxis einsetzbaren, für Baummarder
unüberwindbaren Zaun zu entwickeln. In Voruntersuchungen wurde
recherchiert welche Zäune in Zoos verwendet werden um Baummarder zu
halten. Außerdem wurde mit anhand der Morphometrie und Versuchen mit
zahmen Baummardern getestet, durch welche Lücken sich Baummarder zwängen
können. Außerdem sollte die Kombinierbarkeit mit anderen Zaunelemeten
berücksichtigt werden. In Gehegeversuchen wurden 3 Grundtypen eines
Zaunes und 8 Varianten getestet.
Die Prüfung der biologischen
Wirksamkeit und der bautechnischen Umsetzbarkeit ergab, dass der
Wildkatzenschutzzaun mit Blechmanschette die günstigste Zaunvariante
darstellt. Ein weiteres Modell mit überhängendem Drahtgeflecht und einer
„Marderbürste“ am Ende bedingte ein deutliches Zurückschrecken der Tiere
vor der Bürste, dass dieser Typ im Freiland funktionieren wird. Der
Wartungsaufwand und die Dauerhaftigkeit der Zauntypen wurden durch
Kartierung der Grundtypen entlang bestehender Autobahnen erfasst. Die
Störstellen, die einem Baummarder ein Überwinden des Zauns erlauben
wurden dokumentiert. Auf Basis der Video Verhaltensbeobachtungen im
Gehege konnte festgestellt werden welche Störstellen aufgrund des
Verhaltens der Tiere besonders kritisch sind. Dies waren wie auch bei
anderen Arten festgestellt alle Mängel im Bodenabschluss und am
Zaunübergängen zu Bauwerken etc.. Um diese Mängel auszuschließen wurden
Anschlusstücke und Befestigungselemente entwickelt, die Lücken sicher
vermeiden. Abschließend wurde im Gelände der Einsatzbereich des Zaunes
abgegrenzt und am Beispiel eines konkreten Straßenbauvorhabens, dem Bau
der B50 Wittlich – Longkamp der genaue Verlauf des Zaunes festgelegt.
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