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ANDREA SCHEWE
"Querungen von Fledermäusen in Unterführungen der A11"
Zusammenfassung der Bachelorarbeit
Für fast alle Artengruppen gehen von Straßen Bedrohungen und Einschränkungen
aus. Wildzäune verhindern zwar die meisten Kollisionen von Fahrzeugen mit
größeren Säugern, tragen aber zusätzlich zur Zerschneidungsproblematik bei,
denn nicht für alle Artengruppen sind die gängigen Querungshilfen, zu denen
Wildzäune leiten, geeignet. Dass die Zerschneidung von Lebensräumen und der
funktionale Elemente zwischen ihnen, auch oder gerade für Fledermäuse
besonders relevant ist, wird erst seit ca. 15 Jahre erforscht. Seitdem gibt es
verschiedenste Modelle für fledermausspezifische Querungshilfen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der vergleichenden Erfassung von
querenden Fledermäusen an Autobahnunterführungen verschiedenen Formats und
unter verschiedenen Landschaftsparametern in der direkten Umgebung der
Bauwerke.
Von Juli bis August 2014 wurden 24 Bauwerke (15 Unterführungen >
4m Ø, 3 Gewässerunterführungen (2x < 3 m Ø, 1 x > 3m Ø), 3 Faunapassagen <
4m Ø, 7 Rohrdurchlässe < 1,5m Ø) an der A11 in Brandenburg jeweils eine halbe
Nacht (20:00- 1:00 Uhr) befangen, um das Artenspektrum der querenden
Fledermäuse zu erfassen. Am stärksten frequentiert waren großformatige
Unterführungen (> 4m Durchmesser). In kleineren Bauwerken (< 4m Ø ) wurden
Einzeltiere gefangen (max. 3 Individuen). Die Nutzung von Rohrdurchlässen (<
1,5m Durchmesser) konnte anhand der 7 bebrobten Bauwerke trotz Anwesenheit
von Fledermäusen nicht nachgewiesen werden.
Das Artenspektrum umfasste entsprechend der umgebenden Lebensräume nahezu
alle im Untersuchungsgebiet vorkommenden Arten (außer Großer
Bartfledermaus).
In den Dehnungsfugen von 3 Bauwerken wurden zufällig Übertagungs- und/oder
Paarungsquartiere von Großen Mausohren und Mückenfledermäusen gefunden.
Die Untersuchungen zeigen, dass großformatige Autobahnunterführungen an der
A11 auch für Fledermäuse eine wichtige Rolle als sichere Querungsmöglichkeit
darstellen. Die Gründe für das Nichtdurchfliegen von kleinformatigen
Durchlässen muss noch genauer untersucht werden. Die Stichprobe reichte hier
nicht aus, um Aussagen darüber treffen zu können, ob die Bauwerksgröße
(Feinddruck, Durchfliegbarkeit), fehlende Leitstrukturen oder störende Vegetation
ausschlaggebend dafür sind.
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