Wildkatzen gehören zu den seltensten Säugetieren in Europa
In einer ersten Umsetzungsphase wurden 2003 in vier Forstämtern "Wildkatzenförderräume" ausgewählt. In diesen wurden einzelne Maßnahmen zum Schutz der Wildkatze exemplarisch vorgestellt und im Rahmen von Exkursionen der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Sie können anhand eines von uns entworfenen "Tests zur Wildkatzeneignung ihres Jagdreviers" prüfen, was Ihr Revier besonders wervoll für Wildkatzen macht
Dreizehn freilebende Wildkatzen wurden von unserem Team von Januar 2001 bis Februar 2005 telemetriert. 12.916 Ortungen liegen aus diesem Zeitraum vor. Vier "Diplomarbeiten" wurden während der Projektlaufzeit erstellt. Die Wirksamkeit eines wildkatzensicheren Zaunes wurde im Rahmen dieses Projektes im Auftrag des Landesbetriebs Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz getestet. Erste "Ergebnisse" wurden anlässlich des von Öko-Log organisierten internationalen Symposiums "Biology and Conservation of the European wildcat" veröffentlicht. Im Bienwald werden seit drei Jahrzehnten Wildkatzen beobachtet. Ob diese Vorkommen stabil sind und ob es trotz der rasanten Entwicklung des Verkehrs und Ausdehnung der Siedlungsgebiete mit den Vorkommen im Pfälzerwald vernetzt ist, wurde von uns im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Bienwald untersucht. Die Untersuchung der Wildkatze als Leitart im PEP Naturschutzgroßprojekt Bienwald gab zahlreiche Hinweise, welche Maßnahmen sinnvoll sind, um die Population zu sichern und zu stärken.
In einer Untersuchung für das Landesamt für Umweltschutz, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht (LUWG) konnten wir zeigen, dass Bunker wichtige Rückzugsräume für Wildkatzen und viele andere seltene Arten sind.
Das "Artenschutzprojekt Wildkatze im Saarland" hat gezeigt, dass die Wildkatze im Schwarzwälder Hochwald und neuerdings auch im Bliesgau vorkommt.
Bei den Recherchen für das Buch "Die Säugetiere Baden-Württembergs" wurden alle mutmaßlichen Wildkatzenbelege aus diesem Bundesland untersucht. Das Ergebnis war ernüchternd. Kein einziger Schädel, kein Balg oder Foto aus den Jahren zwischen 1912 und 2005 zeigte die unverwechselbaren Merkmale der Wildkatze - Die Wildkatze war in Baden-Württemberg ausgestorben. 2006 gelang der erste Neunachweis der Wildkatze durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg. Inzwischen sind mehrere Wälder der Rheinauen zwischen Karlsruhe und Lörrach besiedelt. Die Tatsache, dass die Wildkatze die Rheinauenwälder als erstes besiedelte, wird als Hinweis gesehen, dass tatsächliche kein rezentes Vorkommen mehr existierte und eine Neubesiedelung von Westen her erfolgte.
Eine umfangreiche Übersicht zur Ökologie und Biologie der Wildkatze finden sie im folgenden.
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